Start der Heinrich Hertz Mission. Die INVENT GmbH hat im Auftrag der OHB System AG wesentliche Beiträge zur Heinrich-Hertz-Satellitenmission geleistet.

Start der Heinrich Hertz Mission

Die digitale Transformation prägt zunehmend unser berufliches und privates Leben. Dieser Trend erfordert neue Technologien, die in der Lage sind, immer größere Datenmengen schnell und zuverlässig rund um den Globus zu transportieren. Kommunikationssatelliten spielen dabei eine zentrale Rolle. Der deutsche Kommunikationssatellit Heinrich Hertz, der am 04. Juli 2023 mit der letzten Ariane 5 Rakete von Kourou aus starten wird, dient als Plattform für die Erprobung neuartiger Technologien im Weltraum.

Die INVENT GmbH aus Braunschweig, ein führendes Unternehmen auf dem Gebiet innovativer Verbundwerkstoffe in der Luft- und Raumfahrt, hat im Auftrag der OHB System AG wesentliche Beiträge zur Heinrich-Hertz-Satellitenmission geleistet.
„Im Rahmen dieser Mission haben wir eine umfangreiche Probenkampagne zur Charakterisierung der Bauteilkennwerte durchgeführt. Dafür wurden etwa 450 Proben hergestellt, getestet und ausgewertet”, berichtet Projektleiter Martin Sauerbrey.
Basierend auf diesen Daten wurde INVENT’s wesentlicher Beitrag zur Mission, die Fertigung von 25 Strukturpaneelen aus kohlefaser-verstärkten Kunststoffen, ausgelegt und verifiziert.

Darüber hinaus hat INVENT einen neuartigen Antennen-Reflektor namens H2KAR entwickelt und gefertigt, der als Technologiebeistellung auf dem Heinrich-Hertz-Satelliten mitfliegen wird. Der elliptische Reflektor mit einem Durchmesser von etwa einem Meter besteht aus einem optimierten CFK-Verbund und ist mit einem Antennenarm sowie verschiedenen Sensoren ausgestattet. Der gesamte Antennenzusammenbau wiegt etwa fünf Kilogramm.

„Die Anforderungen an Antennenreflektoren sind je nach Frequenzband sehr anspruchsvoll. Sie müssen leicht und kompakt sein, um das Startgewicht niedrig zu halten und wenig Platz in der Trägerrakete einzunehmen. Gleichzeitig müssen sie auch unter hohen Temperaturschwankungen äußerst präzise sein und eine hohe thermische sowie elektrische Leitfähigkeit aufweisen”, verdeutlicht Christoph Tschepe, Bereichsleiter Raumfahrt bei der INVENT GmbH. Eine hohe thermische Leitfähigkeit gewährleistet eine gleichmäßige Temperaturverteilung im Material und reduziert Verformungen der Bauteile. Eine hohe elektrische Leitfähigkeit ist erforderlich, um eine gute Reflexion der Hochfrequenzstrahlung im Ka-Band (zwischen 27 und 40 GHz) zu erreichen.

 

Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Über die Heinrich-Hertz-Satellitenmission:

Der deutsche Kommunikationssatellit “Heinrich Hertz” wurde entwickelt und gebaut, um ab 2023 die Erde für einen Zeitraum von 15 Jahren geostationär zu umkreisen. Der Satellit basiert auf der SGEO-Plattform (Small Geostationary Satellite) und hat die Abmessungen eines Kleintransporters sowie ein Gewicht von ca. 3,5 Tonnen. Neben der Erprobung neuer Technologien unter Weltraumbedingungen werden an Bord des Satelliten etwa 20 Experimente aus den Bereichen Kommunikations-, Antennen- und Satellitentechnik durchgeführt. Die Heinrich-Hertz-Satellitenmission wird vom DLR Raumfahrtmanagement mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) gefördert. Industrieller Hauptauftragnehmer ist die OHB System AG in Bremen. Die Satellitenmission trägt den Namen des deutschen Physikers Heinrich Rudolf Hertz, der 1886 erstmals elektromagnetische Wellen im freien Raum von einem Sender zu einem Empfänger übertrug und nach dem die Frequenzeinheit “Hertz” benannt ist.

Über die Ariane 5:

Mit dem Start von Heinrich Hertz erfolgt der letzte Flug der europäischen Ariane 5 ECA Rakete. In bisher insgesamt 116 Flügen konnten 111 Erfolge und 3 Teilerfolge erzielt werden. Damit zählt die Ariane 5 zu den erfolgreichsten Trägersystemen. Noch in diesem Jahr soll der erste Flug des Nachfolgemodells Ariane 6 erfolgen.

Über die INVENT GmbH:

Die INVENT GmbH ist seit 1996 als EN 9100- und Nadcap-zertifiziertes Unternehmen ein anerkannter Spezialist für innovative Faserverbundtechnologien im Leichtbau. Das Unternehmen entwickelt und produziert hochpräzise Strukturkomponenten für die Luft- und Raumfahrt, den Maschinenbau, die Automobilindustrie, den Schienenverkehr und den Schiffbau. Von der ersten Idee bis zur Serienfertigung bietet INVENT seinen Kunden ein umfassendes Paket aus einer Hand, einschließlich Design, Fertigungsplanung, Herstellungsprozessen, mechanischer Bearbeitung, Füge- und Montageprozessen sowie Lackierung und Qualitätskontrolle. Weitere Informationen über die INVENT GmbH und ihre innovativen Faserverbundtechnologien finden Sie auf der Website www.invent-gmbh.de.
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

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